Gilt die Diagnose CIDP als gesichert oder wahrscheinlich, sollte möglichst frühzeitig mit der passenden Therapie begonnen werden.1 Die Erkrankung kann zwar nicht geheilt werden, die medikamentöse Behandlung kann jedoch die Entzündung hemmen, die Beschwerden lindern, das Fortschreiten körperlicher Einschränkungen bremsen und in manchen Fällen auch eine Remission mit Abwesenheit von Krankheitssymptomen erreichen.2,3 Das wissenschaftliche Interesse in Bezug auf die CIDP hat in den letzten Jahren zugenommen. Derzeit laufen mehrere klinische Studien zu neuen Therapieoptionen.4 Für weitere Informationen wende dich bitte an deine:n Ärzt:in.

„Mir war gar nicht bewusst, mit welchen Einschränkungen ich schon gelebt hab‘. Und wie leicht Gehen sein kann!“

Bastian, CIDP seit 2020

CIDP Therapie: Welche Behandlungsoptionen gibt es aktuell?

In der Einleitungs-Therapie zur Behandlung der CIDP werden bislang Immunglobuline (intravenös), Kortikosteroide und Plasmapherese stufenweise bei klinischem Nichtansprechen eingesetzt. Für die Erhaltungstherapie werden diese drei Therapieoptionen um subkutane Immunglobuline ergänzt.1 Dein:e behandelnde:r Ärzt:in kann dich zu den Therapieoptionen beraten.

Kortison bei CIDP: Wirkweise, Nutzen & Risiken

Kortikosteroide wie z. B. Prednison ähneln natürlichen entzündungshemmenden Hormonen des Körpers und werden bequem über den Mund eingenommen oder intravenös als Stoßtherapie verabreicht. Eine langfristige Behandlung mit Kortikosteroiden kann jedoch durch Nebenwirkungen eingeschränkt sein.1,5

Hochdosierte intravenöse oder subkutane Immunglobuline

Hochdosierte Immunglobuline enthalten Antikörper, die gesunden Freiwilligen entnommen wurden und antientzündlich wirken.5,6 Intravenöse Immunglobuline werden über mehrere Stunden über eine Vene unter die Haut verabreicht.5 Subkutane Immunglobuline, kurz SCIg, können sich Betroffene im Gegensatz zu den IVIg selbst zuhause über eine Infusion in das Unterhautfettgewebe an Bauch oder Oberschenkeln verabreichen.1,5

Plasmapherese bei CIDP: Wie funktioniert der Plasmaaustausch?

Die Plasmapherese ist ein technisches Verfahren, bei dem zunächst ein Teil des Blutes Betroffener entnommen wird. Im Anschluss wird der flüssige Plasma-Anteil von den Blutzellen getrennt. Lediglich die Blutzellen werden Patient:innen wieder zurückgeführt. Es wird vermutet, dass die Wirkung dieses Verfahrens darauf beruht, dass dabei schädliche Antikörper aus dem Plasma entfernt werden.5 Wie häufig eine Plasmapherese bei der:dem jeweiligen Patient:in sinnvoll ist, wird individuell entschieden.1

Therapieoptionen bei CIDP

Das wissenschaftliche Interesse in Bezug auf die CIDP hat in den letzten Jahren zugenommen. Derzeit laufen mehrere klinische Studien zu neuen Therapieoptionen.4 Für weitere Informationen wende dich bitte an deine:n Ärzt:in.

Die Behandlung umfasst meist Immunglobuline, ergänzt durch weitere Therapieoptionen. Neben Medikamenten sind Physiotherapie und Ergotherapie wichtige Bestandteile der Versorgung, um Beweglichkeit zu fördern und die Selbstständigkeit zu erhalten.

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CIDP wird mit Steroiden, Immunglobulinen oder Plasmapherese behandelt. Die Wahl der Therapie hängt von individuellen Faktoren ab. Physiotherapie und Ergotherapie unterstützen die Regeneration und helfen, Einschränkungen im Alltag und Beruf auszugleichen.

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Weitere medikamentöse Therapien

Wenn die in der Erstbehandlung angewendeten Arzneimittel keine ausreichende Wirkung zeigen oder die Kortikosteroid-Dosis gesenkt werden soll, können weitere Wirkstoffe wie z.B. sogenannte Immunsuppressiva in Frage kommen.1

Physio- und Ergotherapie bei CIDP: Unterstützung für den Alltag

Weiterer wichtiger Bestandteil des Behandlungsteams sind Physio- und Ergotherapeut:innen bei CIDP. Sie spielen eine wichtige Rolle, wenn es gilt, die Muskulatur neu aufzubauen und alltägliche Bewegungsabläufe neu zu erlernen. Oberstes Ziel dabei ist es, die Selbstständigkeit so gut wie möglich zu erhalten, um Beruf und Alltag bewältigen zu können.7 Mehr über Physiotherapie und ihre Vorteile bei CIDP erfährst du hier. Wichtige Ansprechpartner:innen in deiner neurologischen Praxis sind neben Ärzt:innen auch die medizinische Fachangestellten. Sie stehen häufig weniger unter Zeitdruck und können allgemeine Fragen zur CIDP oft gut beantworten.

Ernährung und Bewegung bei CIDP: Wie der Lebensstil die Therapie unterstützt

Neben medikamentösen sowie technischen Therapieoptionen sowie Physio- und Ergotherapie ist es gegebenenfalls bei CIDP auch sinnvoll, den eigenen Lebensstil zu überdenken. So weiß man, dass bestimmte Nahrungsmittel z.B. über antientzündliche Eigenschaften verfügen.8,9 Mit dem richtigen Maß an Bewegung kannst du zudem deine Gehgeschwindigkeit und Koordination langfristig verbessern.10 Sprich hierzu am besten mit deiner:m Physio- bzw. Ergotherapeut:in und erstellt gemeinsam den passenden Trainingsplan. Mehr zum Thema Ernährung und Bewegung bei CIDP erfährst du auch unter der Rubrik Ernährung sowie in unseren Erfahrungsberichten. Hier erzählen Patient:innen ihre persönliche Geschichte und verraten wertvolle Tipps. 

Auf Ärzt:innen mit Erfahrung in der Therapie der CIDP achten

Die optimale Behandlung bei CIDP erfordert viel Erfahrung. Wende dich daher am besten an Ärzt:innen, die mit der Erkrankung und den Therapieoptionen vertraut sind. So kann hier z. B. die Chance auf eine frühzeitige Diagnose und eine passende Therapie erhöht werden – ebenfalls ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem optimalen Behandlungsergebnis.1,5

1 van den Bergh PYK et al., J Peripher Nerv Syst 2021; 26: 242–268.

2 Chaudhary UJ et al. J Neurol 2021; 268(4): 1366–1373.

3 Nobile-Orazio E et al. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2015; 86(7): 729–734.

4 Briani C et al. Neurotherapeutics 2022; 19(3): 874–884.

5 GBS/CIDP Foundation International. CIDP. https://www.gbs-cidp.org/wp-content/uploads/2020/11/German-CIDP-Information-Brochure_Print.pdf (abgerufen am 07.02.2025).

6 Dalakas CD. Neurology 2002; 59(12 Suppl 6): S13–21.

7 Deutsche GBS/CIDP Selbsthilfe e. V. Mit Physio- und Ergotherapie zurück in den Alltag finden. https://gbs-selbsthilfe.org/2024/05/23/mit-physio-und-ergotherapie-zurueck-in-den-alltag-finden/ (abgerufen am 26.01.2025).

8 Doneddu PE et al. Eur J Neurol 2020; 27(1): 136–143.

9 Römmele P. Ernährung & Medizin 2021; 36(03): 129–135.

10 Janssen J et al. Physiotherapy Practice and Research 2018; 39(1): 37–44.

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