Herausforderungen und Chancen gemeinsam als Paar meistern: Eine chronische Erkrankung stellt eine Beziehung auf die Probe – aber sie kann sie auch stärken. „Was wir durchgemacht haben, haben andere in zehn Jahren nicht durchgemacht. Und es hat unsere gesamte Beziehung auf eine neue Ebene gehoben.“ Diese Erfahrung zeigt, dass Krisen nicht nur Belastungen, sondern auch Chancen für Wachstum und Zusammenhalt sein können.
Eine chronische Erkrankung kann eine Beziehung vor Herausforderungen stellen, aber auch stärken. Offenheit, gegenseitige Unterstützung und gemeinsame Planung sind essenziell, um den gemeinsamen Alltag zu gestalten.
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Der Alltag verändert sich, Pläne müssen angepasst werden. „Unsere Partnerschaft hat sich dadurch verändert. Wir wollten noch sehr viel reisen, aber durch die mittlerweile chronische CIDP hat sich das alles verflüchtigt.“ Doch statt zu resignieren, findet das Paar neue Wege: „Wir machen hier und da noch kleinere Reisen, überall da, wo wir selbstständig hinfahren können.“
Neben der praktischen Umstellung kommen emotionale Herausforderungen hinzu. „Man muss es für sich selber erst mal sortieren. Man muss es aber auch als Paar sortieren.“ Die Diagnose bringt Unsicherheit, wirft Fragen auf: Was geht noch? Was ist planbar? „CIDP ist leider sehr unplanbar. Was heute geht, geht morgen vielleicht nicht mehr, aber übermorgen wieder.“
Auch die Rollen innerhalb der Beziehung verschieben sich: „Mein Mann macht eigentlich alles für mich. Wenn der eigene Partner plötzlich auch die Pflegeperson ist, ist das nicht zu unterschätzen – für beide Seiten.“ Trotzdem bleibt die Entscheidung klar: „Dass man aufgrund der Erkrankung die Beziehung beendet – das war nie Thema und wird es nie sein.“
Gemeinsam Lösungen zu finden, offen über Probleme zu sprechen und sich gegenseitig Freiräume zu lassen, ist essenziell. „Es wird vorher abgesprochen, und dann kann jeder auch mal seine eigenen Dinge machen.“ Diese Balance hilft, die Beziehung aufrechtzuerhalten und nicht nur in der Rolle von Patient:in und Pflegenden zu verharren.
Trotz aller Herausforderungen zeigt sich: „Man kann als Paar alles erreichen. Man wächst dran, es schweißt zu sammen.“ Und oft hilft es, sich zu fragen: „Ist das wirklich ein Problem – oder machen wir es gerade erst dazu?“ Offenheit, Geduld und gegenseitige Unterstützung sind entscheidend. „Auch mit CIDP kann man ganz normal ein Pärchen sein oder ein Ehepaar – wichtig ist, immer miteinander zu reden.“
DE-UNB-25-00050 Apr 2025